Über den Seitensprung Teil 2
Ideen sind gefragt
Was so einfach erscheint, ist in unserer komplexen Gesellschaft eine Wissenschaft für sich. Abgesehen von kriminellen Projekten gibt es kaum einen anderen Anlass, dermaßen einfallsreich und gewitzt die eigene Vorgehensweise zu koordinieren: Da organisiert man kurzfristige Tagungen, macht Überstunden und beste Freunde werden zu Komplizen, die ein falsches Alibi verschaffen.Traummann gesucht
Der Trieb der Frauen ist anders gelagert komplizierter und komplementär. Frauen treibt immer noch ein doppeltes Idealbild des Partners um: Er soll sie und ihre Kinder versorgen und beschützen. Das zum Ersten. Aber zum Zweiten: Er soll diese Kinder auch zeugen, und zwar die lebensfähigsten und besten.
Als Menschen noch in Höhlen lebten, erfüllten starke und gesunde Männer beide Erwartungen. Heute ist das mancher Mann mag froh darüber sein nicht mehr so: Ernährung und Schutz der Familie sind nicht mehr Sache des Jagdgeschicks und der Kraft, sondern des Geldes. Nicht umsonst verbindet sich Reichtum häufig mit sexueller Ausstrahlung.
Es ist ein Spiel, auf welches sich beide Geschlechter seit Jahrmillionen geeinigt haben. Statistiken zufolge gehen etwa 50 Prozent aller Männer und Frauen fremd. Die hohe Zahl überrascht. Aber sie ist eher überraschend niedrig, ist es doch in unseren Trieben unausrottbar verankert, immer mehr oder immer optimaler anmutende Sexualpartner zu suchen. So muss man konsequenterweise fragen: Wie macht es denn die andere Hälfte? Oder besser: Warum macht es die andere Hälfte zeitweise nicht?
Auch hier steckt die Lösung des Rätsels in den Zwängen der Arterhaltung. Ziel des Urtriebs ist es ja, Nachkommen zu zeugen und den Fortbestand der eigenen Gene zu sichern. Ist die Zeugung vollbracht, beginnt eine Zeit notwendiger, zumindest sozialer Monogamie. Der menschliche Nachwuchs ist schließlich nicht von schützenden Instinkten gesteuert. Anders als bei den meisten Tierarten, durchläuft das Menschenkind einen jahrelangen Lernprozess, bis es selbstständig leben kann. Während dieser Zeit müssen Eltern ihre Aufzucht versorgen und behüten.
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Quellenangabe: www.lexi-tv.de Autor: Jochen Bast